MARK 51°7, Stadterneuerung Laer und Wohngebiet OSTPARK: Neue Qualitäten für Arbeit, Wohnen und Freiräume
Mit gleich drei großen Stadtentwicklungsprojekten sorgt die Stadt Bochum dafür, dass im Bochumer Osten neue Qualitäten für Arbeit, Wohnen und Freiräume und somit zukunftsfähige Stadtteilstrukturen für die Bevölkerung entstehen. Direkt nebeneinanderliegend befinden sich die Wohnbaufläche OSTPARK, die Stadterneuerung im Stadtteil Laer und die Flächenentwicklung MARK 51°7.
Verena Biene vom Amt für Stadtplanung und Wohnen der Stadt Bochum erläutert: „Wir in Bochum praktizieren eine integrierte Stadtentwicklung. Das heißt unter anderem, dass die Planungen der drei Projektgebiete miteinander und aufeinander abgestimmt werden. Dabei werden aktuelle Themen der Stadtentwicklung wie die Mobilisierung von Gewerbeflächen, die Bereitstellung bedarfsgerechten Wohnraums, Erneuerung im Bestand, Qualifizierung des öffentlichen Raumes sowie eine klimagerechte Stadtentwicklung gemeinsam gedacht. Dadurch entsteht eine Entwicklungsdynamik im Bochumer Osten, die einen Mehrwert für das Umfeld und seine Bewohnerinnen und Bewohner mit sich bringt.“ Dieser Mehrwert beziehtsich etwa auf die Entwicklungen im Einzelhandel, neue Fuß- und Radwege sowie neue Vernetzungen bei den öffentlichen Grün- und Freiflächen.
Die drei Areale übernehmen unterschiedliche Funktionen von denen jeweils auch die anderen Gebiete profitieren. Moderne und attraktive Wohnungsangebote im OSTPARK schaffen zum Beispiel die Möglichkeit, Wohnraum für die Beschäftigten auf MARK 51°7 anzubieten. Auch der Wohnraum im Umfeld von MARK 51°7, also auch im Stadtteil Laer, wird an Attraktivität gewinnen und somit zur Stadt der kurzen Wege beitragen. Ein Mehr an Bewohnerinnen und Bewohnernim OSTPARK sowie an Arbeitsplätzen auf MARK 51°7 schafft die Voraussetzung für Weiterentwicklung des Nahversorgungszentrums in Laer. Die neuen, beziehungsweise neugestalteten Grünflächen in Laer und im OSTPARK, schaffen einen neuen Freiraumverbund, der durch verschiedene Wegeverbindungen für die Bürgerinnen und Bürger erlebbar wird und neue Freizeit- und Aufenthaltsmöglichkeiten entstehen lässt.
Im Stadtteil Laer werden in den nächsten Jahren – finanziert durch Fördermittel der Städtebauförderung des Landes und des Bundes – verschiedene Maßnahmen im öffentlichen Raum und im privaten Immobilienbestand umgesetzt. Die Basis hierfür bildet das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept Laer/MARK51°7 unter dem Titel „Wohnen und Arbeiten in neuer Nachbarschaft“. „Für Laer ergeben sich durch die umgebenden Entwicklungen des OSTPARKs und auf MARK 51°7 neue Perspektiven. Diese Chance gilt es zu nutzen und den Stadtteil durch verschiedene Maßnahmen zu erneuern und mit den angrenzenden Gebieten und den dort entstehenden Freiraumpotenzialen gut zu vernetzen“, erläutert Melanie Just vom Amt für Stadtplanung und Wohnen.
Erste Maßnahmen für Laer sind bereits in Planung und Umsetzung. So wurden erste Fassaden an privaten Immobilien über das Hof- und Fassadenprogramm neugestaltet, für weitere Fassaden stehen die Arbeiten in 2020 und 2021 an. Die Neugestaltung des Schulhofs mit Umgebung befindet sich in der Planungsphase, in einer Onlinebeteiligung wurden hierzu zahlreiche Anregungen eingebracht.
Durch den Umbau der Wittener Straße zu einer Stadtstraße mit Fuß- und Radwegen entsteht eine Vernetzung mit dem Gelände MARK 51°7. Für den Fußverkehr wird eine ebenerdige, barrierefreie Querungsmöglichkeit, die so genannte Verbindungsachse geschaffen.
Auf MARK 51°7 entsteht derzeit – finanziert durch Fördermittel des Landes und des Bundes –ein neues, modernes Gewerbe-, Industrie- und Technologiegebiet. Flächeneigentümerin ist die Bochum Perspektive 2022. Die Bochum Perspektive geht derzeit von bis zu 6.000 neuen Arbeitsplätzen aus, die dort entstehen werden.
Besonders ins Auge fallen werden die städtebaulichen Entwicklungen an der Wittener Straße: Der Bebauungsplan sieht vor, dass begleitend zu einem breiten Geh- und Radweg eine 3- bis 5-geschossige Bebauung aus Wissenschaft und Technologie entstehen wird. Der Rohbau des Vorhabens ZESS der Ruhr Universität Bochum gibt eine erste Idee, was das für diesen Stadtraum bedeutet. Hier entsteht eine neue Stadtstraße, die zukünftig in hoher städtebaulicher Qualität einen attraktiven Stadteingang bilden wird.
Neben den Arbeitsplätzen entstehen umfangreiche Grünflächen, die auch die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Stadtteile ansprechen sollen. Ein umfängliches Wegenetz stellt eine wertvolle Verknüpfung an die bestehenden Wege im Umfeld dar. Auch ist geplant, die ehemalige Opelbahntrasse zu einem Fuß- und Radweg auszubauen. Solche Fuß- und Radwegeverbindungen sowie Grünanlagen sind ein wichtiges gemeinsames Element der Projekte in und um Bochum-Laer und sollen die Quartiere noch besser miteinander verknüpfen. Im OSTPARK – Bochums derzeit größten Wohnbauprojekt – zum Beispiel erstreckt sich ein Landschaftsraum mit Aufenthaltsmöglichkeiten vom Osten im Bereich der Havkenscheider Höhe über den Havkenscheider Park bis in das neue Quartier Feldmark hinein. Verbindendes Element sind die durchgängigen Geh- und Radwege sowie ein neuer, 2,2 Kilometer langer Wasserlauf, der das Niederschlagswasser aus dem Quartier Feldmark übereinen Landschaftssee und offene Rückhaltebereiche bis in den Harpener Bach ableitet. „Im OSTPARK entstehen damit neue urbane Wohnquartiere im Grünen, die gemeinsam mit den Entwicklungen in Laer und auf MARK 51°7 neue Perspektiven für den Bochumer Osten schaffen“, fasst Sonja Kötter vom Amt für Stadtplanung und Wohnen zusammen.
Integrierte Stadtentwicklung funktioniert in allen drei Projekten natürlich nur durch die koordinierte Zusammenarbeit verschiedenster Projektbeteiligter. Neben dem Amt für Stadtplanung und Wohnen und den einzelnen Fachämtern der Stadt Bochum sind zum Beispiel das Stadtteilmanagement Laer, die Bochum Perspektive, NRW.URBAN und eine Vielzahl extern beauftragter Planungsbüros in festen Projektstrukturen eng in die Planungen eingebunden. Dieser integrierte Planungsansatz ermöglicht die Umsetzung der hohen Ansprüche an Qualität, Funktionalität und Ästhetik der Bochumer Stadtentwicklung.
Bildnachweis: Stadt Bochum