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Pressekonferenz "5 Jahre nach Opel" in der ehemaligen Gasübergabestation von Opel. Sven Frohwein, Christof Paar, Marina Weisband, Thomas Eiskirch

Marina Weisband ist überzeugt: „Bochum hatte eine Chance und hat sie genutzt!“

„In Bochum wird der Aufbruch ins Informationszeitalter sichtbar!“ Das sagt Marina Weisband, Publizistin und Vordenkerin eines neuen digitalen Zeitalters.

Weisband war anlässlich des fünfjährigen Opel-Aus nach Bochum gereist, um sich vor Ort über die aktuellen Entwicklungen aus erster Hand zu informieren. „Bochum und das Ruhrgebiet stehen für eine spannende Mischung aus enormer Hochschuldichte und sozialen Herausforderungen“, so Marina Weisband weiter. „Es ist höchst erfreulich zu sehen, wie man hier in Bochum mit diesen Aufgaben umgeht.“  Nur fünf Jahre, nachdem im ehemaligen Opel-Werk in Bochum-Laer in der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember 2014 das letzte Automobil vom Band gelaufen ist, hat sich die Fläche stark gewandelt: Aufbereitung und Vermarktung der MARK 51°7 getauften Fläche laufen seit Jahren auf Hochtouren, erst kürzlich konnte der Logistikkonzern Deutsche Post DHL den offiziellen Startschuss für sein Mega-Paketzentrum auf dem ehemaligen Opel-Gelände geben.

„Wir haben das Thema langfristige Wertschöpfung genauso wie soziale Verantwortung im Sinn. Wenn wir die Möglichkeit haben, kurzfristig einen Arbeitgeber anzusiedeln, der über 600 tarifgebundene Jobs schafft, dann sollten wir das auch tun. Außerdem hat das DHL-Investment zahlreiche Investoren auf die Fläche erst aufmerksam gemacht“, so Prof. Dr. Rolf Heyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung, zur Rolle der DHL als Ankerinvestor.

Doch das ist erst der Anfang: Im kommenden Jahr wird sich die Bautätigkeit auf dem Gelände verstärken. Aus der schlechten Nachricht für Bochum wird gerade durch die Ansiedlungen von Organisationen mit hohem Forschungs- und Entwicklungsanteil eine vielversprechende Geschichte von der Zukunft des Ruhrgebiets. „Auch dank MARK 51°7 verzeichnet Bochum gerade die steilste Entwicklungskurve im Ruhrgebiet.“, sagte Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch bei einem Vor-Ort-Termin anlässlich des Opel-Aus vor fünf Jahren. „Bei Opel arbeiteten zuletzt knapp 3000 Menschen. Wir haben bislang Investitionszusagen mit über 6000 Jobs, das zahlt auf unser Thema Ermöglicherstadt Bochum ein“, so Eiskirch weiter. Dabei sind gerade einmal 60 Prozent der Fläche vermarktet.

MARK 51°7 wird von der Bochum Perspektive 2022 entwickelt, einer direkten Tochter der Stadt Bochum und als Private-Public-Partnership ein Joint Venture mit Opel. Bei der Vermarktung der Fläche wird darauf Wert gelegt, dass die Unternehmen, die sich dort ansiedeln, langfristig positive Effekte auf die wirtschaftliche Wertschöpfung in Bochum haben.

„MARK 51°7 ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Transformation im Zuge des Strukturwandels: Mittlerweile werden dank des großen Engagements der Bochum Perspektive rund 6.000 Arbeitsplätze geschaffen und wir sind überzeugt, dass es noch mehr werden“, sagt Ralph Wangemann, Personalchef von Opel. Auch sein Unternehmen sei nach wie vor in Bochum aktiv: „2017 haben wir ein Warenverteilzentrum mit 700 Mitarbeitern eröffnet. Opel gehört nach wie vor zu Bochum.“

MARK 51°7 ist der Schmelztiegel des Bochums der Zukunft. Hier zeigt sich auf dichtem Raum, wie Bochum seine Zukunft gestalten will. Dabei kommt der Stadt vor allem zugute, dass hier neun Hochschulen mit über 60.000 Studierenden zu Hause sind. „Die Ruhr-Universität ist Europas größer Ausbildungsstandort für Cybersicherheit – ein Pfund, mit dem Bochum wuchern kann“, sagt Prof. Christof Paar, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Cybersicherheit und Schutz der Privatsphäre. Das Institut soll auch auf MARK 51°7 angesiedelt werden.

Zu den Unternehmen, die Ihren Sitz demnächst auf MARK 51°7 haben werden, gehören unter anderem die IT-Sicherheitsfirma und Bosch-Tochter Escrypt, das High-Tech Unternehmen Scisys, der Marktführer Babymarkt.de, der Bahnzulieferer Faively sowie die Ruhr-Universität Bochum mit den Forschungseinrichtungen THINK und ZESS. „Escrypt ist als klassisches Start-Up aus der Bochumer Sicherheitsforschung hervorgegangen und nun einer der weltweiten Marktführer für automobile Datensicherheit. Das ist ein Beispiel, wie Spitzenforschung den Strukturwandel unterstützen kann.“, sagt Prof. Dr. Christof Paar.„Bochum ist in Deutschland der erste Standort, wenn es um Cybersicherheit geht, und das sieht man auch an der Entscheidung der Bosch-Tochter.“

"Bochum war immer in deutschen Schlüsselindustrien am Puls der jeweiligen Zeit. Mit der Entwicklung dieser Fläche, die vor allem für den Wandel steht, sind wir natürlich mehr als zufrieden", sagt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. "Wandel wird von uns in Bochum eben nicht mehr als bedrohlich sondern als Chance begriffen. Dass so viele zukunftsorientierte Unternehmen nach Bochum kommen, zeigt, dass wir Wandel können", so Eiskirch weiter. "Außerdem ist Bochum eine tolle Stadt zum Leben und Arbeiten." Die Entwicklung auf MARK 51°7 sei allerdings nur ein Baustein einer vielversprechenden Entwicklung in Bochum. Mit dem Umbau der Innenstadt, der gezielten Förderung von Neugründungen mit wissenschaftlichem Hintergrund und einer starken solidarischen Zivilbevölkerung sieht Eiskirch seine Stadt bestens gerüstet, eine neue Ära des Ruhrgebietes einzuläuten.