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So soll die neue Energiezentrale Ost für eine effiziente Wärme- und Kälteversorgung auf MARK 51°7 aussehen. Der Fassadenentwurf des Bochumer Architekturbüros Banz + Riecks ist als Sieger aus einem Fassadenwettbewerb hervorgegangen.

Planungen für neue Energiezentrale Ost auf MARK 51°7

Die Planungen für den Bau der neuen Energiezentrale Ost auf MARK 51°7 nehmen Gestalt an. Aus einem Fassadenwettbewerb ist der Entwurf des Bochumer Architekturbüros Banz + Riecks als Sieger hervorgegangen. 

Der Gebäudekubus fügt sich mit einer Lärchenholzfassade in den Obergeschossen und einer Gitterrostfassade mit Fassadenbegrünung im Erdgeschoss in die Landschaftsplanung ein. Auf einem LED-Laufband wird über das Energiekonzept informiert, das die Stadtwerke Bochum über ihr Tochterunternehmen FUW GmbH auf MARK 51°7, dem Innovationsquartier in Bochum, anstreben. Die Energiezentrale Ost entsteht innerhalb einer Parkfläche, die südlich an die Suttner-Nobel-Allee angrenzen wird.

Das Herzstück der Energieversorgung auf MARK 51°7

Der Gebäudeentwurf sieht ein Gebäude mit einer Grundfläche von rund 560 m² und einer Gebäudehöhe von rund 22 Metern vor. Die Inbetriebnahme der Energiezentrale Ost ist für Anfang 2024 geplant. Die Energiezentrale Ost umfasst innovative und effiziente Anlagentechnik zur Wärme- und Kälteversorgung mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energie sowie eine Stromstation (10 kV-Station). Aufgrund der zentralen Lage des Gebäudes hatte die Stadt Bochum einen entsprechenden Fassadenwettbewerb gewünscht.

"Die Energiezentrale Ost wird Herzstück der Energieversorgung auf MARK 51°7 sein. Mit der geplanten Nutzung von Geothermie wollen wir einen hohen ökologischen Standard auf dem Areal setzen. Die Gestaltung der Energiezentrale bringt diesen Anspruch sichtbar zum Ausdruck", erklärt Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum.

"Das Gebäude fügt sich harmonisch in das gesamte Areal ein. Mit der Technik bieten wir unseren Investoren bestmögliche Infrastruktur, eine effiziente und nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung, schnelle Dateninfrastruktur und moderne Mobilitätslösungen", unterstreicht Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Perspektive GmbH.

Hintergrund der Planungen ist eines der nachhaltigsten Energiekonzepte in einem Gewerbegebiet in Deutschland, bei dem das Energiepotenzial von Grubenwasser für eine kombinierte Wärme- und Kälteversorgung genutzt werden soll. Experten sprechen hier von einem Energiekonzept der 5. Generation. Die Stadtwerke Bochum planen in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, das Grubenwasser aus dem Bergwerk der ehemaligen Zeche Dannenbaum, deren Schächte (Hugo und Schiller) unter MARK 51°7 liegen, für die künftige Wärme- und Kälteversorgung über Bohrungen bis in ca. 800 und 300 Metern Tiefe zu nutzen.

Anlage spart jährlich tausende Tonnen CO2 

Das natürliche Energiepotenzial des Grubenwassers wird Prognosen zufolge durch diese optimale energetische Ausnutzung zu mehr als 75 Prozent den Wärme- und Kältebedarf der angeschlossenen Abnehmer decken. Der verbleibende Wärmebedarf wird aus dem Fernwärmenetz der FUW GmbH gedeckt. Kältemengen, die an sehr heißen Tagen zusätzlich erforderlich sind, werden über konventionelle Kälteanlagen an das Kältenetz von MARK 51°7 übergeben.

Das neue Energiekonzept leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dank der Nutzung der nachhaltigen und erneuerbaren Energiequelle des Grubenwassers werden klimaschädliche Treibhausgasemissionen (CO2), verglichen mit einer konventionellen Wärme- und Kälteversorgung mit Erdgasbetrieb und elektrischen Kompressionskältemaschinen, in Summe um rund 3.200 Tonnen pro Jahr reduziert.

Der Aufbau der innovativen Wärme- und Kälteversorgung für MARK 51°7 wird aus Mitteln des EU-Interreg-Programms North-West Europe und des BMWi-Förderprogramms "Wärmenetze 4.0" unterstützt.